Wir haben euch einige Lippo Tipps zusammen gestellt, damit die teilweise nicht ganz billigen Akkus möglichst lange halten und zu keiner Gefahrenquelle werden.
Ein Lithium Polymer (LiPo) Akku kann bei falscher Handhabung, Lagerung oder Ladung zu einem wirklich gefährlichen und explosivem Gegenstand werden. Lest euch die 5 Tipps in Ruhe durch – eure Akkus werden es euch danken.
Lagerung
Lipo-Akkus sollten immer bei optimaler Lagerspannung von 3,5 V bis 3,8 V pro Zelle gelagert werden. Das gilt auch, wenn die Akkus nur wenige Tage bis zum nächsten Einsatz gelagert werden. Da die Selbstentlandung eines Lipo-Akkus sehr gering ist, muss die Lagerspannung im Winter nicht zusätzlich beobachtet oder gar ständig überprüft werden. Die ideale Temperatur zur Lagerung der Lipo-Akkus sollte kühl, jedoch nicht eiskalt sein. 8° bis 10°C sind ideale Temperaturwerte. Lipo-Akkus sind unter ungünstigen Bedingungen und bereits bei einfachen Fehlbehandlungen schnell entzündbar. Sie sollten daher in flammsicheren Behältern aufbewahrt werden. Besonders gut eigenen sich dazu ausgediente Munitionskisten oder feuerfeste Dokumentenkoffer. Beides gibt es bereits für wenige Euro zu kaufen.
Laden
Zur Ladung sollte der Akku auf Zimmertemperatur gebracht werden. Das verhindert eine starke innere Erwärmung durch den erhöhten Innenwiderstand bei niedrigen Temperaturen. Das Ladegerät muss natürlich über ein geeignetes Ladeprogramm und einen entsprechenden Balancer verfügen. Zwar gibt es heute Lipo-Akkus, die mit einer hohen C-Rate innerhalb von wenigen Minuten wieder geladen werden können. Wenn möglich sollte der Ladestrom die Marke von 1c der Kapazität des Akkus jedoch nicht übersteigen, da hohe Ladeströme auch einen negativen Einfluß auf die Lebensdauer und Leistungsfähigkeit unserer Akkus haben. Wer also seine Akkus zuhause für den Einsatz lädt, sollte sie schonend mit ca. 1c laden. Wer auf dem Flugfeld seine Akkus nachladen will, um möglichst schnell wieder in der Luft zu sein, kann sie dann mit maximalem Ladestrom laden.
Beispiel: Akku 3s 2000 mAh Kapazität:
Schonladung mit 1c, entspricht 2A – Ladedauer ca. 60 Minuten
Schnelladung mit 5c, entsprecht 10 A – Ladedauer ca. 15 Minuten
Vorwärmen
Lipo-Akkus sollten bei niedrigen Temperaturen nicht stark belastet werden. Die Akkus verfügen über eine schlechte Leistung, leiden extrem und altern sehr schnell. Die Akkus sollten daher vor dem Einsatz mindestens auf Zimmertemperatur gebracht werden, besser ist noch eine Vorwärmung auf 30° bis 40° C. Einige Hersteller bieten dazu spezielle Heizkoffer. Im Campingbedarf finden sich Kühl-/Heizboxen die mit Hilfe von 12-V-Peltier-Elementen effizient heizen und kühlen können. Eine günstige Möglichkeit ist auch eine isolierte Box, die mittels Gel-Handwärmer auf Temperatur gehalten wird.
Flugzeit und Entladung
Lipo-Akkus sind besonders empfindlich, wenn sie tiefenentladen werden. Die Alterung bei Tiefenentladung ist enorm und es kann auch sofort zu dauerhaften Schädigungen des Akkus führen. Daher sollten im Akku mindestens 20% Restkapazität zur Verfügung stehen. Dazu kann ein Timer der Fernsteuerung verwendet werden der nach einer bestimmten Akkuentladezeit zur Landung mahnt. So genannte „Lipoblitzer“, die bei einer Zellenspannung von ca. 3.1 Volt warnen sind ebenso gut geeignet und zeigen durch eine optische Blitz LED die Entladegrenze an. Die Telemetrie moderner Fernsteueranlagen bietet eine sehr elegante und empfehlenswerte Möglichkeit um die Entladung des Akkus überwachen zu können und versehentlich Tiefenentladung zu verhinern. Die Sicherheitsabschaltung der Regler sind nicht sonderlich gut geeignet, da sie oft viel zu spät abschalten und der Akku schon unter der 20-Prozent-Marke entladen wurde.
Tiefenentladung
Tiefenentladene Akkus zeigten oft durch eine aufgeblähte Hülle an, dass sie sehr gelitten haben und das Zeitliche naht. Solche Akkus unbedingt im Freien und auf feuersicherem Untergrund lagern, da eine Selbstentzündung, auch zu einem späteren Zeitpunkt durchaus möglich ist. Ein versehentlicher Kurzschluss des Akkus hat oftmals die gleiche Wirkung wie eine Tiefenentladung und führt zur Schädigung oder Zerstörung der Zellen. Mechanisch verformte oder beschädigte Akkus sollte aus Sicherheitsgründen nicht weiter verwendet werden und müssen fachgerecht bei geeigneten Sammelstellen entsorgt werden.